Michael Rasch und Michael Ferber von der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) beantworteten auf optimal-banking.de eine Frage zu ihrem Buch «Die heimliche Enteignung – So schützen Sie Ihr Geld vor Politikern und Bankern».
Die Antwort könnte für Schweizer Geldanleger interessant sein, da das Zinsniveau in Euro nennenswert höher ist als in Franken.
Redaktion: In Deutschland sind Online-Tagesgeldkonten bereits in der breiten Bevölkerung beliebt. Trotz der letzten Zinssenkung ist das Zinsniveau gegenüber den Sparkonten bei Schweizer Banken sehr hoch.
Würden Sie Schweizern empfehlen einen Teil ihrer flexiblen Vermögenspositionen in Deutschland bei Direktbanken anzulegen? Die Schweizer Nationalbank hat ja den Wechselkurs praktisch an den Euro gekoppelt …
Michael Ferber: Aus Schweizer Sicht sind die Zinssätze bei deutschen Tagesgeldkonten tatsächlich sehr attraktiv. Allerdings sollten sich Anleger dabei bewusst sein, dass sie trotz der Mindestgrenze des Frankens gegenüber dem Euro ein Währungsrisiko eingehen. Auch entstehen Kosten dadurch, dass die Franken in Euro getauscht werden. Dies kann die Anleger bei den Banken durchaus teuer zu stehen kommen.
Grundsätzlich ist eine gewisse Währungsdiversifikation aber nicht falsch, Anlagen in Euro sollten also nicht kategorisch abgelehnt werden. Schweizer, die einen gewissen Teil ihres Vermögens in Euro halten wollen, können dieses Geld durchaus auf solchen Tagesgeldkonten platzieren.
Michael Rasch: Ohnehin kommen ja sehr viele Einwohner der Schweiz aus einem Land der Euro-Zone und haben ohnehin Vermögenswerte in einem der dortigen Länder wie beispielsweise Immobilien, die sie einmal erben werden oder Ähnliches.
Michael Ferber: Allerdings sollten Anleger bei Tagesgeldkonten darauf achten, dass der Anbieter seriös ist. In schlechter Erinnerung ist Schweizer Anlegern hier die isländische Kaupthing Bank geblieben, die kurz vor dem Ausbruch der Finanzkrise in der Schweiz mit hervorragenden Konditionen für ihre Tagesgeldkonten warb. Nur wenige Monate später kollabierte dieses Institut allerdings.
Das Angebot «DKB-Cash» der Deutschen Kreditbank hat sich bereits seit 2007 bewährt. Dieses Konto wird online betragt und kann sogar ohne einen Besuch im Nachbarland eröffnet werden.
Weitere Informationen findet man hier: DKB Infos.