Entgegen dem Trend anderer Länder auf dem europäischen Kontinent ist der Schuldenstand der Schweiz derzeit annähernd konstant. Die Eidgenössische Finanzverwaltung rechnet für das Jahr 2012 mit einer Neuverschuldung von nur knapp 6 Rappen pro Einwohner und Tag. Im Jahr 2013 soll der Schuldenstand sogar sinken.
Angaben nach besten Wissen, aber dennoch ohne Gewähr.
Mit einer Schuldenquote – das ist das Verhältnis von Schulden zum Bruttoinlandsprodukt – von rund 36,3 % stand die Schweiz 2010 im internationalen Vergleich nach Maastricht-Kriterien gut da. Ihre Nachbarländer Österreich mit 71,8 %, Deutschland 83,2 %, Frankreich 82,3 % und Italien mit 118,4 % sind stärker verschuldet.
Diese Tendenz setzt sich fort. Vergleicht man die Schuldenquote der Schweiz mit den grossen europäischen Staaten, stellt man fest, dass die Werte seit der Finanzkrise wie die Klingen einer Schere auseinanderlaufen. Die Eidgenossenschaft macht den anderen Nationen solide Finanzpolitik vor.
Mehr Informationen: Eidgenössische Finanzverwaltung
Dank Schuldenbremse und guter Konjunktur während der vergangenen Jahre steht die Schweiz ordentlich da: Die Eidgenossenschaft hat in guten Jahren gespart, sodass die Neuverschuldung in Krisenzeiten weniger Sorgen machen musste als in anderen Ländern, wo man schon in Zeiten wirtschaftlicher Höhenflüge über seine Verhältnisse lebte.
Dennoch besteht Grund zur Vorsicht: Milliarden-Kredite belasten auch die Schweiz. Auf jeden Schweizer vom Kleinkind bis zum Rentner kommen knapp 26’000 Franken Staatsschulden. Grosse Mengen Steuergelder werden durch Zinszahlungen verbraucht, anstatt in Infrastruktur, Forschung oder Bildung zu fliessen.
Ein verschuldeter Staat ist weniger handlungsfähig. Bemerkbar macht sich das vor allem wenn es weh tut, nämlich in Krisenzeiten.
Deshalb ist es wichtig, auf dem Kurs nachhaltiger Finanzpolitik zu bleiben. Sollte dies nicht gelingen, würde die Schweiz von der nächsten Krise härter getroffen.